Ohrenentzündung beim Hund
Die Ohrenentzündung, in Fachsprache Otitis, ist eine häufige Erkrankung beim Hund. Sie ist sehr unangenehm und häufig sehr schmerzhaft.
Hintergrundwissen:
Das Hundeohr wird in äußeres Ohr, Mittel- und Innenohr aufgeteilt. Um bei der Untersuchung des Ohrs bis zum Trommelfell blicken zu können, wird das Ohr sanft nach oben und zur Seite gezogen. Denn der äußere Gehörgang verläuft zunächst senkrecht nach unten und knickt dann ab, wodurch er waagerecht bis zum Trommelfell weitergeht.
Eine Ohrenentzündung kann den äußeren Gehörkanal, das Mittelohr, das Innenohr, in schweren Fällen auch alle Bereiche betreffen.
Eine Otitis kann durch Allergien, Parasiten Hefepilzen oder Bakterien, aber auch Tumore, Fremdkörper und Autoimmunerkrankungen entstehen.
Der Fall:
Ein zwölfjähriger Mischling wurde in meiner Praxis vorstellig. Seit mittlerweile 5 Jahren kämpften Halterin und Tierarzt gegen eine hartnäckige Ohrentzündung. Zunächst war diese beidseitig vorhanden. Die Entzündungen machten sich anfangs durch viel Kopfschlagen und Kratzen, später auch durch entsprechenden Geruch bemerkbar. Durch mehrere Ohrreinigungen unter Narkose durch den Tierarzt konnte ein Ohr nachhaltig von der Entzündung befreit werden. Das andere Ohr verschlimmerte sich allerdings weiterhin. Auch die Umstellung auf Allergiefutter zeigte keine Linderung.
Der Tierarzt verschrieb immer wieder eine antibiotische Tinktur zur Reinigung des Ohres durch die Halterin Zuhause. Trotzdem wurde es nicht besser.
Schließlich kontaktierte die Halterin mich, nachdem der Tierarzt zur Entfernung des Gehörgangs riet.
Zunächst begannen wir mit einer ausführlichen Anamnese und Allgemeinuntersuchung des Hundes. Dabei erfuhr ich von der Halterin, dass der Hund sehr regelmäßig in umliegenden Teichen badete, sich gerne in Pfützen wälzte und dazu neigte, alle möglichen Dinge zu fressen.
Da aus dem Vorbericht des Tierarztes der Fund eines resistenten Keims im Ohr hervorging, wurde meinerseits ein erneuter Abstrich genommen und ins Labor geschickt. Zusätzlich riet ich, mit Hilfe einer Kotprobe, den Status der Darmflora zu überprüfen.
Warum?
Der Darm ist maßgeblich an der Gesamtgesundheit des Tieres beteiligt. Ein gesunder Darm bringt ein leistungsfähiges Immunsystem hervor. Nur mit einem leistungsfähigen Immunsystem ist der Körper in der Lage, Krankheitserreger zu bekämpfen. Hautprobleme jeglicher Art lassen sich meistens auf Störungen im Darm zurückführen. Ein ganzheitlicher Behandlungsansatz bedeutet immer, die Ursache und das Symptom zu berücksichtigen.
Die Kotprobe zeigte deutliche Dysbalancen im Darm. Der Abstrich entpuppte den resistenten Keim im Ohr. Um diesem endlich Herr werden zu können, wurde ein spezifisches Aromatogramm angefertigt und außerdem ein Autonosoden-Set.
Behandlung:
Mit dem spezifischen ätherischen Öl wurde das Ohr nun regelmäßig gereinigt und gepflegt. Parallel wurde der Darm mit entsprechenden Präparaten gereinigt und anschließend gute Bakterien zugefügt, um die Darmflora aufbauen zu können.
Die Autonosode wird zusätzlich nach Anleitung verabreicht.
Aktueller Stand:
Die Halterin meldet zurück, dass das Ohr zunehmend abtrocknet. Das Sekret ist krümelig und weniger vorhanden. Eine deutliche Besserung ist zu erkennen.
Im nächsten Schritt wird eine langsame Futteranpassung stattfinden, hin zu einer ausgewogenen Ernährung, die den Darm und das Immunsystem positiv unterstützen.
Eine diätische Ernährung sollte dauerhaft immer nur dann erfolgen, wenn es absolut keine andere Wahl gibt. Denn eine diätische Ernährung ist sehr einseitig und kann langfristig zu anderen Problematiken führen.
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